Was ist eine Ganganalyse bei Hunden?
Und warum reichen Röntgen, CT und MRT nicht immer aus?
Die Ganganalyse bei Hunden ist ein modernes diagnostisches Verfahren, das Bewegungsmuster präzise erfasst und analysiert. Dieses Tool ermöglicht es, subtile Veränderungen im Gangbild zu erkennen, die für das bloße Auge oder bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT und MRT unsichtbar bleiben. Doch warum ist die Ganganalyse so wichtig, wenn es doch andere diagnostische Möglichkeiten gibt?
Die Grundlagen der Ganganalyse
Die Ganganalyse be Hunden erfasst präzise die Bewegungsabläufe während des Gehens oder Laufens. Mit Systemen wie LupoGait werden Daten wie Schrittlänge, Stand- und Schwungphase, Gelenkbewegungen sowie Symmetrien und Asymmetrien aufgezeichnet. Diese Informationen sind essenziell, um funktionelle Bewegungsstörungen zu erkennen, die für das bloße Auge oder herkömmliche Bildgebungsverfahren unsichtbar bleiben.
Grenzen von Röntgen, CT und MRT
Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT und MRT sind unersetzlich, wenn es darum geht, strukturelle Veränderungen im Skelett, in den Gelenken oder im Weichteilgewebe sichtbar zu machen. Sie helfen beispielsweise bei der Diagnose von Frakturen, Bandscheibenvorfällen oder Tumoren.
Doch was passiert, wenn ein Hund lahmt, aber die Bildgebung keine Auffälligkeiten zeigt? Hier stoßen diese Verfahren an ihre Grenzen:
- Funktionelle Veränderungen: Röntgen oder MRT zeigen keine Bewegungsabläufe. Eine Ganganalyse hingegen erfasst dynamische Prozesse wie asymmetrische Belastungen oder kompensatorische Bewegungsmuster.
- Subtile Störungen: Mikroveränderungen im Gangbild, die auf frühe Stadien von Krankheiten wie Arthrose oder Hüftdysplasie hinweisen könnten, werden in der Bildgebung oft übersehen.
- Keine Belastungsinformationen: Bildgebende Verfahren zeigen nur den Zustand im Ruhezustand. Eine Ganganalyse hingegen deckt auf, wie sich Belastungen auf Gelenke und Muskeln auswirken.
Warum ist die Ganganalyse ein Must-Have?
Die Ganganalyse bei Hunden bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Auswirkungen von Schmerzen, Fehlbelastungen oder Bewegungseinschränkungen im Alltag zu bewerten. Sie ist nicht nur eine Ergänzung zu bestehenden Verfahren, sondern ein eigenständiger diagnostischer Schritt mit vielen Vorteilen:
- Frühzeitige Erkennung: Kleine Abweichungen im Gangbild können auf Probleme hinweisen, bevor ernsthafte strukturelle Schäden entstehen.
- Therapiekontrolle: Fortschritte nach einer Behandlung oder Operation können objektiv gemessen und dokumentiert werden.
- Individuelle Therapieplanung: Durch die präzise Analyse der Bewegungsmuster können gezielte physiotherapeutische oder orthopädische Maßnahmen entwickelt werden.
Fazit: Mehr als nur ein Blick auf die Struktur
Die Ganganalyse bei Hunden ist mehr als nur ein Ergänzungstool – sie ist eine eigenständige diagnostische Methode, die Bewegung und Belastung analysiert. Während Röntgen, CT und MRT statische Bilder liefern, gibt die Ganganalyse dynamische Einblicke, die für eine gezielte Therapie entscheidend sind.